Ter Braaks brieven aan Konrad Merz
‘s Gravenhage, 24 Mai ’35
Sehr geehrter Herr Lehmann
Vielen Dank für Ihren Brief. Ich möchte selbstverständlich sehr gem Ihre Bekanntschaft machen. Wenn es Ihnen passt mal mittags zwischen 3 und 6 zu mir zu kommen, werde Ich Sie fast jeden Tag empfangen können. Schlagen Sie also etwas konkretes vor, and bringen sic auf jeden Fall das Manuskript mit. Ich werde es lesen and Innen ehrlich sagen was ich davon halte.
Hochachtungsvoll
Menno ter Braak
Aantekening: Kurt Lehmann, in 1900 te Berlijn geboren, schreef onder de naam Konrad Merz. Ter Braaks duits is ongewijzijd overgenomen.
R.S.
‘s Gravenhage, 18 Juni ’35
Sehr geehrter Herr Lehmann
Vielen Dank für Ihren Brief and das Manuskript, das ich so bald ich Zeit babe hoffe lesen zu können. Was Sie über Ihre Verhältnisse schreiben, ist nicht gerade erfreulich. Vielleicht könne ich tatsächlich etwas für Sie im Justizministerium erreichen; dafür müsste ich über näheres wissen über Ihre Pläne. Wo ich Donnerstag 20. nach Paris fahre, wo der Schriftstellerkongress gegen den Faschismus tagen wird, kann ich aber in dieser Woche keine Zeit für Sie freimachen. Ich schicke Ihnen also, damit Sie vorläufig Mittel der Existenz haben, f 50 (eingeschlossen). Mehr habe ich augenblicklich nicht zur Verfügung.
Schreiben Sie mir bitte, ob und wann es Ihnen in der nächsten Woche passt nach Haag zu kommen. Ich werde dann auch Ihr Buch gelesen haben.
m. fr. Gruss hochachtungsvoll
Menno ter Braak
N.B. Ich erhielt eine Antwort vom NTB, in der der Direktor mit schrieb er untersuche die Angelegenheit; er hat nämlich ziemlich oft mit Betrügen zu tun. Hoffentlich werden Sie bald von ihm hören; sonst werde ich ihm nochmals an seiner Brief erinnern.
Aantekening. Konrad Merz had in Das Neue Tage-Buch een bijdrage gepubliceerd, ‘Aus dem Tagebuch eines Berliner Studenten’, waarvoor hij nog geen honorarium ontvangen had. Ter Braak kende de direkteur hij wie hij voor Merz bemiddelde.
Mittwoch [‘s-Gravenhage, 19. 6. 1935]
Sehr geehrter Herr Lehmann
Ich habe eben Ihr Manuskript zu Ende gelesen, konnte nicht aufhören. Das Buch ist ausgezeichnet, es gehört zu den Büchern, die mit minimalen Mitteln Maximales erreichen. Wenn Querido das Buch nicht nimmt, ist er verrückt and wit geben es auf eingene Faust heraus.
Schreiben Sie hitte die Fortsetzung! Kümmern Sie sich nicht um das Geld! Sie können eventuell einige Wochen bei mir wohnen, wo Sie ein Zimmer zum Arbeiten haben können. Sie haben hoffentlich meinen Einschreibebrief in guter Ordnung erhalten?
Dies in grosser Eile. Sie kommen also nächste Woche zu mir? Appellieren Sie, wenn nötig, an mich, wenn die Fremdenpolizei Sie belästigt.
m. herzl. Gruss
Ihr Menno ter Braak
briefkaart
forum
Sestri-Levante, [22. 8. 1935]
Lieber Herr Lehmann
Einen schönen Gruss aus Italien, das uns ausgezeichnet gefällt, besonders wegen seines Mangels an nordischen ‘Tiefe’ und sonstigen Vernebelungen.
gern Ihr Menno ter Braak
Prentbriefkaart
[Eibergen, 13. 4. 1936]
Lieber Herr L.
Kommen Sie bitte Donnerstag im Lauf des Morgens. Wir möchten nämlich Sie and das Duo Erika Mann-Therese Giehse an unserem Tisch vereinigen.
mit herzl. Gruss
Ihr Menno ter Braak
Prentbriefkaart. Erika Mann en Therese Giehse traden dezelfde avond met het literaire kabaret Die Pfeffermühle in Diligentia op. Menno ter Braak ging met zijn vrouw en Konrad Merz naar deze voorstelling; na afloop kwam het gezelschap opnieuw bijeen.
Eibergen, 25 Juli ’36
Lieber Merz
Dass die Musik von De Roos nicht zu Ihrem Text passt, ist eine sehr bedauerliche Sache. Wie kommt es denn? Ich meinte, Hirsch sei entzückt über die Musik? Hat er sich geirrt, oder haben Sie sich geirrt? Was ist los?
Der Standpunkt Queridos ist wenig grosszügig; aber was soll man
machen mit einero solchen ‘Idealisten’! Der hat wohl schon graue Haare von der Oesterreichsache; es muss tatsächlich ziemlich unangenehm für ihn sein, dass Papen mit Schussnigg paktiert. Ich halte schreiben an Oprecht ehrlich gesagt für aussichtslos. Immerhin könnte man es versuchen; der Verlag wird aber im jetztigen Augenblick wohl ebensowenig grossziügig sein. Wenn sich nicht vieles ändert, sehe ich eine schlechte Konjunktur für die Emigrationsliteratur, Das deutsche Ausland ist nicht allzu gross… Es ist wirklich sehr Schade, dass die sache mit der Operette nicht geklappt hat. Das wire eine ausgezeichnete Lösung gewesen.
Was jetzt anzufangen? Ich will mal darüber nachdenken, ob [ich] nicht irgendeinen Mäzen auffinden kann. Unter meinen Bekannten sind diese Herren leider sehr selten. Aber beunruhigen Sie sich vorläufig nicht zu sehr. Wir werden, wenn nicht alles schief geht, noch etwas finden, denke ich. Für die ersten Tage haben Sie auf jeden Fall die 35 Gulden, die ich Ihnen heute geschickt habe.
Wie steht es um Ihren Pass? Ich habe davon nichts mehr gehört. Jetzt das Wichtigste: Ihr Buch. Ich will Ihnen ehrlich sagen, dass der Anfang mir in der vorliegenden Form nicht durchaus gelungen erscheint. Tatsächlich kann man aus den ersten Seiten noch keine Schli sse ziehen; aber in einem Punkt tun Sie gerade das, was ich gefürchtet habe: Sie wiederholen sich. Nur teilweise; nichts destoweniger ist es Wiederholung. Und Ihr erstes Buch darf nicht wiederholt werden, sonst würde es seine fraîcheur verlieven. Diese Notiz meinerseits betrifft hauptsächlich einige vereinzelten Stellen, die bei Ihrem vorigen Buch anknüpfen; das könnte man nach meiner Meinung überhaupt vermeiden; and darn die Sache mit dem Koekenbakker, die als Motiv nichts neues gibt; ich würde raten, das viel kürzer zu fassen, so dass der Diebstahl deutlicher spricht. Ich glaube, dass Sie sich besonders hüten müssen für das Anekdotisch-hollëndische, das Sie in Ihrem ersten Buch ausgezeichnet behandelt, aber in dieser Form auch erschöpft haben. Ab Seite 22 (‘Schiffe schliefen hier…’) wirkt die Sache auf mich als Wiederholung.
Sehr gut finde ich dagegen die Geschichte mit dem Mädchen. Dieses Thema ist neu and well Ihr Stil ruhiger geworden ist wirkt es auch formal als neu. Von Seite 6 bis 22 gefällt der Rest mir aus-
gezeichnet. Führen Sie dieses Thema, oder analoge Themen, weiter, dann wird Ihr zweites Buch über das erste hinausragen. Wenn ich Sie wäre, würde ich jedes Kontakt mit ‘Ein Mensch Fällt…’ abschütteln; ich meine selbstverständlich: formal. Auch den Namen Winter ändern. So etwas wirkt manchmal als eire Befreiung. Denn Wiederholung ist immer Niedergang. Die Geschichte mit dem Mädchen (und überhaupt: das Verhältnis der Deutschen zu Europa) ist reich genug, Sie brauchen bestimmt nicht ‘an den alten Vorrat zu hacken’; Ilsepruch, Cornelia streichen!
Meine Frau, die das Manuskript gelesen hat, hat dieselbe Empfindungen. Sie ist auch entzückt über die Sache mit Madeleine.
mit herzlichem Gruss Ihr
MtB.
Weniger Anekdote, mehr Analyse und Problem: das scheint mir die Lösung. Oder ein ganz neues Leben in Alphen (keine Wiederholung von Ilpendam?)
Aantekening. Fritz Hirsch, die met zijn gezelschap de Fritz Hirsch Operette de Princesse Schouwburg in Den Haag bespeelde, had de muziek van Robert de Roos afgekeurd omdat hij die niet vond passen bij Merz’ tekst ‘Pardon, pardon, ich liebe Sie’.
Op 11 juli 1933 had de oostenrijkse kanselier Kurt van Schuschnigg met de duitse gezant Franz von Papen een overeenkomst gesloten, die de betrekkingen tussen de beide landen moest verbeteren. De drie gepubliceerde artikelen klonken onschuldig genoeg: erkenning van de oostenrijkse soevereiniteit, non-interventie en de belofte, dat Oostenrijk een buitenlandse politiek zou voeren, die ervan uitging dat Oostenrijk een duitse staat was, maar dankzij het veel groter aantal geheime klausules, die onder andere deelname van Arthur Seyss-Inquart aan de oostenrijkse regering mogelijk maakten, had Hitler een uitstekend instrument in handen om de Anschluss van Oostenrijk voor te bereiden.
Emil Oprecht was direkteur van het Europa-Verlag te Zürich, dat onder zijn leiding veel boeken van duitse emigranten uitgaf.
Na Ein Mensch fällt aus Deutschland… was Merz aan zijn tweede boek Generation ohne Väter begonnen.
Haag, 21 Dez. ’36
Lieber Merz
Heute abend habe ich Ihr Manuskript ‘aus einem Guss’ zu Ende gelesen. Ich hatte wenig Zeit und wollte aufhören, musste trotz-
dem weiter lesen bis ich fertig war. Da haben Sie den besten Beweis, den Sie sich erwünschen können. Wenn Sie so weiterfahren, wird Ihr zweites Buch noch viel besser als das Erste. Es ist vor allem bedeutender (wenn das erste vielleicht charmanter sein möge), es ist zweifellos besser geschrieben, und das Problem geht noch tiefer (ich meine: oberflächlicher, sage zu einem Deutschen trotzdem: tiefer). Madeleine ist ausgezeichnet, Wesener verspricht sehr viel, ich warte mit Ungeduld, bis er ganz vor mir stehen wird. Die Käse-atmosphäre ist als Satyre sehr gut, die Vision der aufmarschierenden Blumen von einer entzt ckenden Naivetät und als solche, als Intermezzo märchenhaft.
Und wichtig ist mir auch, dass es Ihnen gelungen ist die Wiederholung zu vermeiden. Es ist gut, dass Sie in der malerischen Beschreibung von Boskoop – Alphen sehr wortkarg gewesen sind.
Ich habe auch das Gefühl, dass Sie sich während des Schreibens immer mehr von den Angst vor der Wiederholung gelöst haben, weil die neue Atmosphäre Ihnen immer deutlicher vor Augen kam. – Diese Notiz als vorläufiges.
Wir reisen am Donnerstag ab nach Eibergen. Hoffentlich wird es mir gelingen mich die ganze Woche bis Neujahr dort zu verstecken, denn ich überarbeite mein Manuskript ‘Von Alten und Neuen Christen’ zum letzten Male.
Happy Christmas in Brüssel. Und schreiben Sie Ihr Buch bald ab! Ich bin ‘gespannt wie ein junges Mädchen’ nach der Abwicklung des Problems.
Was macht die Operette?
mit herzlichem Gruss, auch von meiner Frau,
Ihr Menno ter Braak
Das Manuskript behalte ich, Ihrem Wunsch gemäss, hier.
Unser neuer Haus ist ruhig and still wie einem Haus im Dorf Haag geziemt. Der Garten ist nut noch vorläufig, potential da.
Den Haag, 14 Mai ’37
Lieber Merz
Ihr Nachricht über die unbekannte Briefe Multatulis hat, wie Sie richtig erraten haben, einen ausserordentlichen Neugier bei mir wachgerufen! Die Sache mit Edu ist nämlich momentan sehr unklar, weil zwei Parteien einander bekämpfen, und diese Briefe könnten vielleicht entscheiden. Also: was soil ich tun um sie legen and eventuell veröffentlichen zu können? Selbstverständlich bin ich bereit nach Hilversum zu kommen, so bald ich Zeit finden kann. Leider können wir am Sonnabend nicht in Lunteren kommen, weil wir schon heute abend nach dem Achterhoek fahren; ich bin aber ab Dienstag wieder im Haag zu erreichen and würde hohen Wert darauf legen bald Einzelkeiten über den Fall von Ihnen zu erfahren.
Hoffentlich ist Ihre Mutter selbst schon in Holland and hat man sie nicht mit einero Theologen verwechselt?
Lassen Sie hitte bald von sich hören,
mit herzlichem Gruss
Ihr Menno ter Braak
Ist meine Broschüre gegen Mussert scharf genug?
Aantekening. Over Merz in de aanhef is door de ontvanger tijdens de oorlog Kurt geschreven; het postscriptum is in zijn geheel doorgehaald.
Ter Braak had enige maanden eerder, op 11 februari, in Het vaderland vastgesteld dat de kinderen van Douwes Dekker zich niet gegeneerd hadden hun vader te bekladden. Multatuli’s schoondochter nam het Ter Braak vooral kwalijk dat hij haar man Edu ‘een raté’ genoemd had. Op 31 mei berichtte Ter Braak in Het vaderland dat hij inzage had gehad in de brieven van Multatuli aan de uitgever J. van der Hoeven, die zijn standpunt bevestigden. Nadat ze in augustus in Groot Nederland gepubliceerd waren kwam bij Van Holkema & Varendorf in hetzelfde jaar uit Multatuli en zijn zoon. Brieven van Multatuli aan J. van der Hoeven. Uitgegeven en ingeleid door Menno ter Braak.
Ter Braaks brochure Het nationaal-socialisme als rancuneleer was in het bizonder tegen het bureau Mussert & Co. gericht.
Haag, am 3. Juli ’38
Lieber Merz
Ihr Buch habe ich heute, in fünf Stunden, ununterbrochen gefesselt, zu Ende gelesen. Sie werden mir verzeihen, dass ich ein Buch solchen Formats nicht sofort bewaltigen kann; die erste Lekture war schnell, ich veerde das Ganze mindestens noch einmal lesen. Aber schon kann ich Ihnen sagen, dass es meine kühnsten Erwartungen noch weit übertroffen hat. Es kam mir während des Lesens diese Formel: der ‘Zauberberg’ der Emigration von Dostojewski geschrieben. Dass man an solche Namen denkt, ist schon der Beweis dafür, das Sie etwas Grosses geschaffen haben. Ein Vergleich mit ‘Ein Mensch fällt…’ ist gar nicht mehr nöstig: Sie haben jetzt eine Höhe erreicht, die nichts mehr zu ‘versprechen’ braucht, die ganz für sich eine Höhe ist, War Ihr erstes Buch ein subjektives, geradliniges Bekenntnis, ‘Generation ohne Väter’ ist etwas ganz andres; ich hätte fast gesagt: etwas Objektives, wenn das Wort nicht so zweideutig wäre. Die Subjektivität ist ja nicht verschwunden, sondern aufgesogen worden von dieser Objektivität, genau wie es bei Dostojewski der Fall ist. Ja, der einzige Namen, der bei einem Vergleich sich meldet, ist der Namen Dostojewskis; der Anfang ist noch mehr Gogolj, allmählich wachsen Sie in Ihr Buch hinein, und dann genügt dieser Namen schon nicht mehr ganz. Dies mein Eindruck nach der ersten Lektüre (teilweise zweite Lektüre, denn ich las ja schon die ersten Kapitel in provisorischer Fassung), und also ein vorläufiger Eindruck; trotzdem glaube ich nicht, dass ich mich wesentlich irre. Auf jeden Fall haben Sie mit Dostojewski gemeinsam, dass Sie ein richtiger Romanschriftsteller sind, der ‘wie ein Besessener’ schreibt und so die Realität des Alltaglebens in einer traumhafter Vision zu gestalten vermag. Das ist etwas grosses; ich kann mich eigentlich nicht vorstellen, das Sie es sind, der Sie diese Fülle erreicht haben. (Entschuldigung: nicht weil ich Sie wenig schätzte, sondern weil Sie sich in diesem Buch verzehnfacht haben.) Sie müssen vollkommen von Ihren eigenen Gestalten verzaubert gewesen sein, sonst kann man so etwas nicht machen.
Sie sehen: ich bin nach der ersten Lektüre begeistert, und darum möchte ich Ihnen schon diese Begeisterung sofort mitteilen. Ich halte es ja durchaus für möglich, dass Sie nach einen so enormen Anstrengung selbst nicht mehr wissen, was Sie eigentlich geschrieben haben; wer so mit seinen Gestalten gelebt hat, muss sich wohl schwerlich wieder zurückfinden können. – Ein paar vorläufige Bemerkungen:
Die Madeleine ist ausgezeichnet; ich wüsste nicht, was ich gegen eine solche Psychologie einwenden könnte. Dabei ist das ‘Symbolische’ so schön in ihr (wie auch in den andren Personen) versteckt geblieben, dass sie niemals als ein ‘Symbol von Frankreich’ anmutet… und es eben darum ist.
Sie haben sich seit ‘Ein Mensch fällt…’ auch rein stylistisch geschen enorm entwickelt. Das Sentimentalische und ‘junge’ ist verschwunden; der Stil ist reif, urdeutsch und trotzdem präzis und nicht zu sehr in die Länge gezogen. (Meine Eitelkeit ist ein wenig Stolz darauf, dass ich den Keim dieses Romans hinter dem anekdotischen Vordergrund Ihres Erstlings entdeckte.) Trotzdem haben Sie die Ehrlichkeit des ersten Buches keineswegs preisgegeben; ‘Gen. ohne Väter’ ist gekönnt, aber nicht glatt-rasiert. Der Humor in einem Kapitel wie ‘Der Kring’ ist ausgezeichnet, erinnert mich auch sehr lebhaft an Dostojewski.
Das sind so einige sehr vorläufige Bemerkungen. Ich will diesen Brief noch mit der Sonntagspost abschicken und muss also kurz sein. Hoffentlich haben wir noch Gelegenheit über das Buch zu sprechen, bevor ich nach Süd-Frankreich abreise (wahrscheinlich am 17. Juli). – Nut noch etwas rein Praktisches: haben Sie das Manuskript schon an Querido verkauft? Wenn noch nicht, so kónnen Sie ihm eventuell sagen, dass ich in het Vaderland einen grossen Artikel darüber schreiben werde. Übrigens dürfte er stolt sein ein solches Buch verlegen zu können. Es erscheint doch bestimmt noch im Herbst?
Hauptsache: ‘Generation ohne Väter’ ist zweifellos ein Buch ersten Ranges.
herzliche Glückwunsche und Grüsse
Iher MtB.
Juan-les-Pins, 23. IX. [1938]
L.M.
Ein herrlicher Gruss von der Côte d’Azur, die wirklich ewig blau zu sein scheint. Wir ruhen aus, fühlen uns sehr wohl. Die Angelegenheit Gr. Ned. habe ich mit Greshoff besprochen, aber aus ‘technischen’ Gründe kommt die Aufnahme einer fremdsprachigen oder übersetzten Arbeit leider nicht in Frage. Erzielten Sie schon einen Resultat bei Querido?
gern Ihr MtB.
Ant.
Dag beste K.
Jan [Greshoff]
Prentbriefkaart.
Jan Gresboff was redakteur van Groot Nederland.
Donnerstag
Lieber Merz
In der nächsten Woche werden wir Sie mit Freude auf ein paar Tage hier begrüssen. Leider sind wir noch unsicher, weil mein Schwiegervater sich gemeldet hat, aber noch nicht für einen bestimmten Tag. Sobald er sich entschlossen hat, veerde ich Ihnen einen Vorschlag machen. Passt Ihnen in der nächsten Woche jeder Tag?
Das Manuskript habe ich schon vorgestern an Querido Verlag geschickt. Jetzt, wo ich noch etwas mehr über Ihr Buch gedacht habe, glaube ich auch den Einfluss Kafkas zu entdecken. Die Dame B und Ihre Erdbeertorte könnte ja in ‘Amerika’ zu Hause sein. Die ganze Atmosphäre hat, besonders in der zweiten Hälfte, bestimmt viel ‘Kafkaisches’, nur ist der Inhalt so verschieden, dass man das erst später feststellt. Ihr Temperament neigt mehr zu Dostojewsky
hin, und so stellt sich heraus, dass Kafka and Dostojewsky sehr viel Gemeinsames haben.
Also, bis nächste Woche. Sic hören noch von mir.
herzl. Gr.
Menno ter Braak
Kaart.
De aanhef Merz is gewijzigd in Kurt, de zin ‘Das Manuskript habe ich schon vorgestern an Querido Verlag geschickt,’ is doorgehaald, beide door Konrad Merz uit veiligheidsoverwegingen gedurende de oorlog.
Het manuskript = Generation ohne Väter, dat totnutoe niet verschenen is. Op grond hiervan is het jaar 1933 aannemelijk voor deze kaart.